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Ein Leben für Tabake und Pfeifen                   11 / 2015

 

Aufgewachsen bin ich eigentlich zwischen Tabakballen der väterlichen Tabakfabrik, die mich geprägt haben. Wir stellten Fein- und Krüllschnitte und Zigarren her. Im Tabakmarkt waren wir die zweiten hinter Brinkmann. Nach Abitur und Banklehre war ein 3monatiger US-Aufenthalt sehr lehrreich, dort habe ich auch Tabak auf den Feldern geerntet, Schulter an Schulter mit Farbigen in den Carolinas und Georgia. 3 Jahre habe ich bei befreundeten Tabak- und Zigarren-Fabriken intensiv gelernt. Nachdem einige Versuche, andere Mixturen zu entwickeln, nicht den gewünschten Erfolg brachten, habe ich 1968 die SVENSKA TOBAKS AB in Stockholm als Partner für unsere Firma gewonnen. Zusammen haben wir den BORKUM RIFF neu für den deutschen Markt entwickelt, ich war für Aromen und Flavors verantwortlich für die ersten 4 Blends. 1970 verkauften wir die Firma an Swedish Match und ich arbeitete im Getränkebereich für die Firma Oetker.

Im Oktober 1988 gründete ich meine eigene Firma: das R.L.Will – PIPE STUDIO, nachdem ich von Herrn R. Klein, einem damals gut bekannten Pfeifenmacher, seine Marke „Reiner“, das Know-how, einige Maschinen und Adressen gekauft hatte. Während er ein Restaurant in Bremen aufmachte, habe ich die Reiner-Unikate, ganz von Hand, wie ich es von ihm gerlernt hatte, selbst gemacht und verkauft. Dafür war es natürlich hilfreich, dass ich schon 1968 eigene Pfeifen ganz primitiv mit Feilen und Schmirgelpapier selbst gemacht hatte mit vorgebohrten ébauchons und, dass ich auf vielen Auslandsreisen schon fast 200 Pfeifen von allen wichtigen Herstellern gesammelt und studiert hatte.

Im Juli 1989 kam Herr Klein dann nach Bünde, wo er für die nächsten 8 Jahre einen Grossteil der Reiner Unikate für mein Pipe Studio als freier Mitarbeiter machte. Allerdings habe ich immer gut 10% der Unikate selbst gefertigt. Da ich verkaufen musste, was produziert wurde, beeinfusste ich wesentlich das Design der Unikate: ich hatte in den 1970gern sehr eng mit 2 der führenden deutschen Industriedesigner, Herrn Nicolai Borg und Staats-Design in Sittensen, zusammengearbeitet. Für unsere Unikate fanden wir das Design-Konzept: “klassische Variationen, mit dem gewissen Extra, für echte Männerhände“. Auf jährlichen Fahrten nach Italien kaufte ich das Bruyère aus Corsica direkt und handverlesen ein.

Wir erreichten recht bald einen guten Bekanntheisgrad und man attestierte uns besonders schöne und gut herausgearbeitete Maserung und die Reiner Handmades wurden viel in europäische und Länder wie Japan, USA und Canada verkauft. Leider wurden die Differenzen mit Herrn Klein immer grösser und im April 1997 trennten wir uns endgültig. Ich machte die Unikate wieder selbst, bis heute. Ich konzentrierte mich auf die Unikate, nachdem ich 1998 noch eine als Export-Linie konzipierte Klein-Serie unter „Reiner Design“ hatte herstellen lassen. Auch eine 2. Kleinserie unter „Reiner handmades“ wurde in Dänemark für mich hergestellt. Ich hatte die Fräs-Modelle hergestellt und später das Stempeln und die Abnahme übernommen. Aber die Zuverlässigkeit der Hersteller machte immer wieder Probleme, obwohl ich grössere Häuser wie Davidoff und Wolsdorff dafür gewinnen konnte.1992 bis Ende der 90 war ich Mitglied der „Académie Internationale des Pipes“ in Paris, einer Experten-Vereinigung, die nur 2 Leute pro Land aufnehmen, die sich durch Veröffentlichungen rund um die Pfeife hervorgetan haben.

Meine besondere Aufmerksamkeit galt natürlich durch meine Vorgeschichte und durch meine erworbenen  Kenntnisse – den Tabaken. Ich hatte von Herrn Klein nur den Reiner Rot übernommen und ich entwickelte sehr bald den Reiner Blau und Grün. 1994 kam der Reiner Gelb hinzu und der schon fast berühmt gewordene Reiner PROFESSIONAL. Später folgte noch der Reiner Golden Long Flake.

1997 wurde ich von Davidoff gefragt, ob ich in nur wenigen Wochen einen neuen Tabak entwickeln könne, der den damals immer schlechter werdenden „Balkan Sobranie“ ersetzen könne. So kam ich auf „SOLANI“ (von solanum = Nachtschatten-Gewächs) und fand dazu einen Stahlstich in einem alten Geschichtsbuch, der 1493 entstanden war, der den spanischen König zeigt, wie er Columbus über den Atlantik schickt und dessen Ankunft in der Neuen Welt. Dazu fand ich eine alte englische Rezeptur mit Virginia-Tabaken, viel Orient und nur eine Spur von Latakia. Als ich den neuen Tabak präsentierte, habe ich eine Reaktion erfahren, die ich den Schweizern nie zugetraut hatte: sie waren restlos begeistert und erteilten gleich einen ansehnlichen Auftrag für den SOLANI Gold. Ich baute die SOLANI – Linie kontinuierlich aus, heute können wir sehr viele Geschmacks-Wünsche unserer Kunden befriedigen.

Später habe ich den Vertrieb ganz der Fa. Kohlhase übertragen und habe nur die Marken behalten. Heute mache ich nur noch Einzelstücke, zum Teil auf Bestellung und freue mich sehr, in der Werkstatt bei viel klassischer Musik in voller Lautstärke arbeiten und noch kreativ sein zu dürfen. Oft habe ich Besuch und wir klönen bei einer schönen Pfeife und einem guten Reiner oder SOLANI-Tabak.